Hauptsonderschau 2021 Schlesische Kropftauben in Klein-Umstadt

4. September 2022 von Dominik Olzinger

Die Hauptsonderschau 2021 wurde unter Leitung des Ausstellungsteams um unsere Mitglieder Bernd und Jannik May vom Kleintierzuchtverein Klein-Umstadt, am 13. und 14. November, in den vereinseigenen Hallen , als Manfred Braun Gedächtnisschau abgehalten. Mit 423 gemeldeten Schlesischen Kröpfern in 37 Farbenschlägen konnte gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.

Bei der feierlichen Eröffnung der Schau am Freitag, zollten die anwesenden Ehrengäste dem ausrichtenden Kleintierzuchtverein viel Lob und Anerkennung für die Ausrichtung der Schau.

SV-Vorstand Denis Albrecht dankte dem Ausrichter der HSS 2021 für die vorbildliche Vorbereitung und die dafür geleistete Arbeit. Die sechs amtierenden Preisrichter vergaben auf die 423 gezeigten Schlesier 14 mal die Höchstnote vorzüglich, sowie 22 mal die Note hervorragend, was den hohen Zuchtstand der gezeigten Schlesischen Kröpfer wiederspiegelt.

Die Championstiere zeigten:

Johann Fleischanderl mit einem 1.0 blaufahl V97

Dominik Olzinger mit einer 0.1 gelb V97.


Die Manfred Braun Gedächtnisbänder gingen an:

ZG May – 1.0 schwarz

Andreas Gäck – 1,0 weiß

Günter Frese – 1.0 blau mit Binden

Hans Fleischanderl – 1.0 blaufahl

Denis Albrecht – 1.0 blau gehämmert

Friedrich Günther – 1.0 Weißplatten schwarz

Veit Johannesmann – 0.1 Weißplatten schwarz

Die durchschnittliche Qualität der gezeigten Tiere war gut, was auch die vielen hohen Noten belegten. Natürlich gab es unter den gezeigten Farbenschlägen Qualitätsunterschiede, ins besonders bei den Täubinnen. Schlanke, schnittige und doch kräftige Gestalt, Hinterpartie kürzer als vordere ( etwas 3/5 vorn und 2/5 hinten), aufrechte Haltung, Rückenlinie leicht hohl, freier Stand, harmonisch in allen Teilen mit lebhaftem Temperament, verkörpern den Gesamteindruck eines Schlesischen Kröpfers.

Schwarz

Die Qualität des schwarzen Farbenschlags steigert sich jährlich, auch dessen Beliebtheit. 26 Täuber zeigten überwiegend aufrechte Haltung mit der richtigen Standhöhe, birnenförmigen Blaswerk, lackreicher Farbe, dem geforderten Rückenschwung und guter Augenfarbe. Untere Noten gab es bei geringem Blaswerkvolumen, kurzer Vorderpartie und Halslänge. Die Preistiere der 19 Täubinnen konnten in Körperlänge, Haltung, Blaswerkform und Farbe überzeugen. Wünsche nach besserer Federfestigkeit und harmonischem Schenkelverlauf wurden vermerkt. Vertreter mit bodenbreitem Stand, mangelhaft matter Augenfarbe, kurzen Läufen, zu geringes und gezwungenen Blaswerk wurden zurückgesetzt. (V ZG May, Scheschinskie; hv Olzinger 3x )

Rot

Zwei rote Täuber überzeugten in Größe, Stand, Haltung und Blaswerkform. Auf farbliche Gleichmäßigkeit und reinere Schnabelfarbe ist zu achten.

 

Gelb

Sehr ausgeglichen die 10 gelben. Sie überzeugten mit lockerem abgesetzten Blaswerkformen, einheitlicher Farbe, richtiger Standhöhe und Haltung. Bei den 0.1 ist auf mehr Vorderlänge zu achten. (V Olzinger.)

Weiß

Recht ansprechend zeigten sich die 31.27 Vertreter des weißen Farbenschlags. Sie konnten überwiegend mit vorbildlicher Blasfreude, standartgerechter Haltung und Blaswerkform, sowie richtiger Standhöhe punkten. Anlaß zur Kritik gab es bei zu geringem Blaswerk, kurzer Vorderpartie. Kreuzenden Schwingen und unpassendem Schwingen-Schwanzverhältnis. Auch sollte die Federfestigkeit im Kropf- und Schenkelbereich nicht außer Acht gelassen werden. Rötliche Augenränder und unkorrekte Schwingen- und Schwanzfederzahl sollten der Vergangenheit angehören. (V Gäck 3x, hv 2x)

Blau mit schwarzen Binden

Der am stärksten vertretene Farbenschlag waren die blauen mit Binden. Die Preistiere der 37 Täuber zeigten richtige Körpergröße, gepaart mit dem gewünschten mittelhohen Stand, typischem Blaswerk und gleichmäßiger Gefiederfarbe, sowie gut getrennten gleichmäßig langen Binden. Beachtung sollte der rassetypische Rückenschwung, parallel auf dem Schwanz liegenden Schwingen und fest anliegendes Gefieder finden.

Die 26 Täubinnen konnten die Qualität ihrer männlichen Vertreter nicht erreichen. Gestrecktere Vorderpartie mit mehr Halslänge, lockerem Blaswerk, aufgerichteter Haltung und deutlichen Rückenschwung wurden als Wünsche vermerkt. Flache, tiefstehende Vertreter kamen nicht in die Preise. (V Gäck 2x, Frese, hv Gäck 3x, Henze)

Blaugehämmert

Leider ging die Meldezahl der blaugehämmerten wieder zurück. Farbe, Hämmerung und Haltung war bei den herausgestellten Tieren ansprechend. Mehr Beachtung muss die enorme Lauflänge, das große, rundliche Blaswerk und der fehlende Rückenschwung erfahren. (V + hv Albrecht)

Blauschimmel

Die Täuber der Blauschimmel zeigten ansprechende Figuren, Körperlänge, Blaswerkvolumen, Taille und Standhöhe, sowie Rückenschwung. Zeigten jedoch Probleme in farblicher Gleichmäßigkeit, wie Bauchfarbe und Rieselung, sowie sehr lockerem Gefieder.

Das Farb- und Zeichnungsproblem gilt auf für die Täubinnen. Zudem sollten sie sich aufrechter präsentieren.

Rot- und Gelbschimmel

Wo sind die vielen beliebten rot-und gelbschimmel der vergangenen Jahre geblieben? Es gab leider nur sehr kleine Kollektionen. Wobei die gezeigten rotschimmel in Figur, Körperkompaktheit, Standhöhe, Blaswerkvolumen, sowie Sprenkelung gefallen konnten. Auf mehr Halslänge und strafferen Halsgefieder ist zu achten. (hv Chimento, Lanz)

Bei den Gelbschimmeln wurden Wünsche nach mehr Halslänge, aufrechterer Haltung, kürzerer Hinterpartie und intensiverer Zeichnungsfarbe vermerkt.

Blaufahl

Die blaufahlen Schlesier präsentierten sich mit einer sehr ausgeglichenen Kollektion mit 16 Tieren. Die gezeigten Tiere hatten alle eine gute Größe, die durchwegs Zuchtwert vermuten läßt. Die Haltung konnte teilweise noch abfallender sein. Auch Farblich gab es keine Ausreißer. „V“ und Champion für unseren österreichischen Zuchtfreund Hans Fleischanderl auf einen Jungtäuber. Das es sich um keine Eintagsfliege handelte unterstrich der ebenfalls sehr schöne Alttäuber auf 259 mit „HV“.

Rotfahl

In der Grund- und Kopffarbe waren die präsentierten Rotfahlen sehr ausgeglichen. Auch in der Bindenführung und -farbe waren sie im sg-Bereich. Die Größe war gut und bei teils noch strafferer Feder hätten sie noch eleganter gewirkt. Die beiden Täubinnen waren zwar von guter Größe aber eine zeigte teils stark angezogene Hinterpartie und die andere ließ englischen Hochadel in der Ahnenfolge vermuten. Robert Steinmüller mit 95 Punkten und SE auf einen Jungtäuber.

Gelbfahl

Der gelbfahle Farbenschlag war farblich ausgeglichen, nur die Täubin in Käfig Nr.283 zeigte eine noch etwas dunkle Unterseite. Auch die Köpfe mit ausreichend Farbstoff. In der Feder waren die Tiere straff. In der Größe war die Kollektion typisch, beziehungsweise gut ausreichend. Figürlich sollten sie teils nicht mehr schlanker sein. 95 Punkte und „E“ für Ewald Geyer.

Bei den Täubinnen wünschte man sich das Blaswerk deutlich voller und lockerer. Insgesamt gilt es bei dem Farbenschlag den Schlesier Typ weiter zu festigen.

Blaufahlgehämmert

Die drei Blaufahlgehämmerten mit SG Zeichnungsmuster. Die Täuber sollten in Aktion das Blaswerk noch schöner in der gewünschten Birnenform zeigen. Die alte Täubin wünschte man sich in der Haltung noch abfallender.

Rotfahlgehämmert

Leider in dem aparten Farbenschlag nur eine Alttäubin und diese zeigte bei der Bewertung kein Blaswerk. 5 Käfige blieben leider leer.

Gelbfahlgehämmert

Die Tiere der gelbfahlgehämmerten Kollektion zeigten sich sehr unausgeglichen im Rassetyp. Die beiden Vertreter in Käfignummer 295 und 296 zeigten noch deutliche Einkreuzungsmerkmale: Nr 296 mit Schimmelfaktor, Dreibogenlinie und Flügel kreuzen, Nr. 295 schien eher englische Vorfahren zu haben. Farblich waren Sie in der Hämmerung und in der Bauchfarbe weitgehend okay. Grundsätzlich gilt es in dem Farbenschlag eine Linie hinein zu bekommen.

Gelercht

Der gelerchte 1,0 war reichlich groß und in der Standhöhe an der Grenze. Auch sollte die Ockerbrust intensiver sein.

Schwarz mit weißen Schwingen

Für den seltenen Farbenschlag eine schöne Kollektion: Feder, Lack, Schwingenanzahl und auch Haltung und Wesen passten. Teilweise sollte das birnenförmige Blaswerk noch markanter ausgeformt sein Die Alttäubin sollte bei der Bewertung noch aufrechter stehen. 95 Punkte und „E“ für eine Jungtäubin von Veit Johannesmann.

Rot mit weißen Schwingen

Der 1,0 in Käfignummer 306 zeigt sich ansprechend in den Haupt Rassemerkmalen und wurde mit 95 Punkten für seinen Züchter Rupert Bockelt belohnt. Die Täubin in 307 zeigte leider zu wenig Blaswerk bei der Bewertung.

Blau mit weißen Schwingen

Nur ein Vertreter mit gutem Typ und schönen Birnenblaswerk, der aber nicht mehr aufrechter stehen darf. Auch im Laufaustritt gab es Kritik durch den Preisrichter.

Blaugehämmert mit weißen Schwingen

Die Jungtäubin zeigte prima Haltung und Käfigpräsenz, allerdings auch Wünsche im Laufaustritt. Sie erreichte dennoch 95 Punkte für Veit Johannesmann.

Schwarzgemöncht

Die Gemönchten in Schwarz waren durchwegs in der Zeichnung, Lack und Feder sehr gut. Die Täuber zeigten ein schönes Schlesierblaswerk wohingegen die Täubinnen mehr blasen sollten. Auf rassetypische Figuren und Flügeleinbau mit ausreichend Rückenschulung ist noch besser zu achten. Insbesondere die Täuber waren zwar schön groß wirkten aber fast etwas lang.

Rotgemöncht

Durchwegs kräftige Tauben mit schönen typischen Schlesierfiguren gab es in diesem Farbenschlag zu sehen. Bei dem einen oder anderen Vertreter/in sollte das Blaswerk noch eine Idee voller präsentiert werden. Kleine Wünsche gab es auch in der Federfestigkeit, wie so oft bei rezessiv roten bzw. gelben Farbenschlägen. In Käfig Nummer 317 ein toller Rassevertreter von Veit Johannesmann, der zurecht mit „HV“ bewertet wurde.

Weißplatten schwarz

Die 14 jungen Täuber sollten in der Größe noch ausgeglichener sein. Haltung Zeichnung, Lack waren rassetypisch. Geachtet werden sollte bei dem einen oder anderem Jungtäuber auf nach vorne teilweise noch gezogenerem Blaswerk (Halslänge) und ebenfalls auf den rassetypischen Rückenschwung. Die Alttäuber mit SG Figuren, Haltung, freiem Stand, guter Größe und „V“ für unseren Ehrenvorsitzenden Frieder Günther für einen feinen Schlesier. Die 13 Jungtäubinnen sollten – genau wie die jungen Herren – ausgeglichener in der Kollektion sein. Das Birnenblaswerk wurde teils voller gewünscht, dies bei meist prima aufrechter Haltung. Zwei Damen sollten nicht mehr kleiner sein. Die junge Dame auf Käfignummer 349 leider im Kopfschnitt nicht korrekt (geputzt). Das Spitzentier von Veit Johannesmann in Käfig Nummer 353 nur mit kleinem Wunsch im noch fliesenderem Laufaustritt und „HV“ SV Band. Die Alttäubinnen ansprechend im Typ. Ausfälle gab es wegen angelaufenem Oberschnabel bei Käfignummer 358 und wegen krummem Brustbein bei der Nr. 357. Die für die Zucht erforderliche Größe war meist vorhanden. „V“ 97 für eine tolle Zuchttäubin von Veit Johannesmann.

Weißplatten rot

Prima Farbe, Kopfschnitt und Federstruktur, so der erste Eindruck von den 10 roten Weißplatten. Bei einigen Tieren wünschte man sich noch mehr Halslänge und volleres Blaswerk. Stand, Größe und Figur waren im SG-Bereich. Ein sehr harmonischer Alttäuber von Frieder Günther auf Nr. 365 mit hervorragendem Gesamteindruck und 96 Punkten bewertet. Die Tiere in den Käfigen 362 und 366 sollten noch mehr rassetypischen Rückenschwung bei der Bewertung zeigen.

Weißplatten gelb

Feine Figuren bei intensiver schöner gelber Grundfarbe – ganz ohne Blauton, so präsentierten sich die gelben Platten. Ein kleiner Wunsch bei der 0,1 alt in Nr. 371 nach noch einer Idee mehr Oberkropf (96 Punkte und KVP für Veit Johannesmann).

Weißplatten blau

Sehr kräftige und große Tiere präsentierten sich bei den blauen Platten. Teils sollte der Schwanz noch schmäler und die Haltung noch aufrechter sein. Insgesamt wünschte man sich etwas mehr Eleganz und das Blaswerk noch lockerer und ausgeformter präsentiert. Zwei mal 95 Punkte für Norbert Mathwig.

Weißplatten blaugehämmert

Auch bei den gehämmerten Verwandten wurden wieder sehr kräftige Tiere gezeigt. Auch Ihnen wünschte man mehr Eleganz. Dazu beitragen würden auch mehr Standhöhe beziehungsweise ein freierer Stand. Das Blaswerk sollte bei den 0,1 deutlich lockerer und ausgeformter vorgeführt werden. Der Täuber in Käfignummer 379 sollte in der Hämmerung deutlich markanter sein. 96 Punkte für die Alttäubin von Norbert Mathwig.

Weißplatten gelbfahl

Deutlich mehr Blaswerk und Oberkropffülle war bei der Jungtäubin in dem seltenen Farbenschlag gewünscht. Farblich sollte die Deckenfarbe reiner sein. Hier ist noch einiges an Zuchtarbeit zu leisten.

Weißplatten gelbfahlgehämmert

Auch bei der gehämmerten Variante sollte mehr Oberkropf gezeigt werden. In der Haltung war der Wunsch nach noch abfallenderer Hinterpartie angeschrieben. Und in der Zeichnung sollte die Hämmerung deutlich besser aufgelockert sein.

Weißplatten schwarz mit weißen Binden

Gezeigt wurde eine Kollektion von 12 Tieren auf hohem Niveau – auch wenn die Binden noch sehr unterschiedlich ausgeprägt waren. Größe, Standfreiheit, Haltung und Rückenschwung sind soweit in dem Farbenschlag vorhanden. Auf noch besseren Schluss im Schwanzgefieder ist zu achten. Die beiden Preisträgerin mit „V“ Pokal – eine Alttäubin von Veit Johannesmann – macht Hoffnung auf mehr. War bei der Bewertung noch einige Male mehr Blasfreude angeschrieben, zeigten sich die Tiere an den folgenden Tagen schon besser.

Weißplatten rot mit weißen Binden

Der Farbenschlag ist züchterisch schon eine Herausforderung. Umso positiver, dass die Tiere in der Größe, Haltung, Kopfschnitt und Bindenführung schon mal rassetypisch unterwegs waren. Die Grundfarbe war teils noch sehr blaustichig, hier gilt es gegen zu steuern. Gewünscht wurde deutlich mehr Blaswerk. 95 Punkte für eine Alttäubin von Veit Johannesmann.

Weiße mit roten und gelben Binden

Ansprechende Figur, Standhöhe. Haltung und Blaswerkform, sowie Grundfarbe beider Farbenschläge. Beachtung sollte die parallel gewünschte Schwingenlage und die intensive Bindenfarbe finden. Wegen 11 Handschwingen musste ein figürlich und farblich vorzügliche Rassevertreter zurückgesetzt werden.

Schalaster

Von den 5 anerkannten Farbenschlägen wurden 3 Farbenschläge vorgestellt . Die 3 Schwarzen (1,2) zeigten feine Figuren mit gestreckter Vorderlänge , abgesetztem Birnenblaswerk,, aufrechter Körperhaltung und ansprechender Lauflänge sowie satter lackreicher Farbe .Wünsche nach korrekterer Zeichnung in Herz und Schenkelbereich wurden vermerkt .

Vom stärksten und seid Jahren beliebtesten Farbenschlag , den Roten wurden 7 Tiere gezeigt . Sie überzeugten in Körperlänge , Blasfreudigkeit , Kropfform , aufgerichteter Haltung und Herzzeichnung. Durchweg etwas mehr Standhöhe würde die figürlichen Vorzüge noch besser zur Geltung kommen lassen. (V , hv Bockelt )

Die 4 Gelben zeigten im Vergleich zu den Vorjahren eine deutliche Qualitätsverbesserung. Sie punkteten durch Blasfreudigkeit , aufrechter Haltung und feiner Farbe . Wünsche nach freierem Stand, korrekterer und weniger Schenkelweiß wurden vermerkt.

 

Friedrich Günther, Josef Huber und Veit Johannesmann