Einblick in den Zuchtschlag von Andreas Gäck

4. Juni 2014 von Dominik Olzinger

Nach den drei hervorragenden Berichten von Dominik, Veit und Denis möchte ich nun einen Einblick in meinen Zuchtschlag geben. Ich denke zwar, dass mich die meisten Schlesier Freunde kennen, möchte mich aber trotzdem kurz vorstellen.

Seit nunmehr 37 Jahren züchte ich Schlesische Kröpfer im weißen Farbenschlag. Angefangen hat alles an Weihnachten 1977. Damals bekam ich im zarten Alter von sieben Jahren, von meinem Vater, zwei Paar weiße Schlesier geschenkt. Diese waren Spätjunge aus der Zucht von Josef Bock (Tübingen), die sich mit der Zeit noch prächtig entwickelten.

41978 trat ich dann meinem Ortsverein, dem KZV 1931 Dorn-Assenheim, bei. Da ich damals noch keinen eigenen Taubenschlag besessen habe, flogen die Tiere in der Zuchtanlage meines Vaters zusammen mit Hessischen Kröpfern.

1983 auf der Hauptsonderschau der Schlesischen Kröpfer in Fulda trat ich dem SV der Züchter Schlesischer Kröpfer bei. Als mein Vater 1983 seine Hessenkröpfer, abschaffte, war natürlich mehr Platz für meine Weißen. Dies währte jedoch nicht lange, da mein Vater recht bald mit Gelbfahlen und Rotfahlen, später dann mit Rotschimmeln und Gelbschimmeln bei den Schlesiern einstieg. Nachdem die Fahlen und die Schimmel den heimatlichen Schlag wieder verlassen mussten, kamen Schwarze hinzu. Dementsprechend war unsere Zuchtanlage nicht mehr ausreichend für unsere Ansprüche und mein Vater baute sich eine neue Anlage.
Nach dem Auszug der ganzen Taubengemeinschaft hatte ich ausreichend Platz für meine Tiere, sodass ich ab diesem Zeitpunkt jährlich mit zwölf Paar Weißen züchtete. 1999 trennten wir uns dann von den Schwarzen und stiegen mit zwei Paar Blauen mit Binden / Blaugehämmerten von Rainer Böhm und Friedrich Günter in diese beiden Farbenschläge ein. Diversen Kreuzungen unter den Weißen und Blauen später, bevölkern seit 2010 zusätzlich Fahlgehämmerte und Schimmel in rot und gelb die heimischen Schläge.

2Das Züchterhandwerk habe ich von einem hervorragenden Kenner der Kropftauben gelernt, meinem Vater Walter Gäck. Ohne seine Anleitung und sein kritisches Auge in frühen Jahren wäre ich sicher nicht so erfolgreich in der Schlesierzucht geworden, wie ich es heute bin.

Nach einigen Umbauten, Verbesserungen und Modifikationen an unserer Zuchtanlage, habe ich jetzt Platz für 30 Schlesische Zuchtpaare.

Meine Aktivitäten in unseren Organisationen erstrecken sich vom Schriftführer in meinem Ortsverein, dem KZV 1931 Dorn-Assenheim (seit 2003), über den Posten des Schriftführers in der Wetterauer Taubenzüchtervereinigung (seit 1990), der ich seit 1989 angehöre, bis hin zur Position des Schriftführers im SV der Züchter Schlesischer Kropftauben (seit 1998). Als Ausstellungsleiter im KZV 1931 Dorn-Assenheim haben mein Team und ich mittlerweile vier Hauptsonderschauen für den SV der Schlesischen Kröpfer durchgeführt.

3Nun aber zur Zucht. Nach viel Schatten und einem Lichtblick (auf der VDT-Schau in Leipzig konnte ich meinen größten Erfolg als Züchter mit dem Gewinn des Titels des Deutschen Champions auf eine junge blaugehämmerte Täubin feiern) in der letzten Ausstellungssaison, bin ich erst spät in die Zucht eingestiegen. Erst Anfang März habe ich meine Tiere angepaart. Mein Zuchtziel ist, wie in jedem Jahr, die PERFEKTE Schlesier Figur in einem vitalen Tier mit zutraulichem Wesen. Alles Andere steht in meiner Zucht hinten an.

Mit 14 Paar Weißen, acht Paar Blauen mit Binden / Blaugehämmerten, fünf Paar Schimmeln und drei Paar Fahlgehämmerten sind die Zuchtschläge wieder bis auf die letzte Zelle gefüllt. Dank des späten Zuchtbeginns und des milden Klimas waren die Tauben in bester Stimmung, haben sich problemlos angepaart, gut gelegt und sehr gut befruchtet, mit Ausnahme der Weißen. Bis auf die Blauen war der Schlupf der Jungtiere sehr gut und die Aufzucht funktionierte einwandfrei. Sodass ich mittlerweile 45 vielversprechende Jungtiere in weiß, schimmel und fahlgehämmert sowie 20 Blaue in meinen Jungtierschlägen tummeln.

1Mit dieser Anzahl an Jungen bin ich zufrieden und die Schläge sind nicht überbesetzt. Deshalb lasse ich die Alttiere nur noch die Jungen großziehen, die aktuell noch im Nest liegen. Trennen werde ich die Zuchtpaare Mitte Juli, wenn die Tiere in die Hauptmauser gehen. Bis dahin lasse ich sie auf Gipseiern brüten.

Nach der Beschickung aller unserer Sonderschauen im letzten Jahr, mit einigen Hochs und Tiefs, werde ich mich dieses Jahr auf den Ausstellungen deutlich zurückhalten. Die eine oder andere Sonderschau werde ich dennoch als Zuschauer besuchen, um mit den Zuchtkollegen in Kontakt zu bleiben.

Andreas Gäck
Schwarzdornallee 18
61203 Reichelshein
06035-5972
barneyg70@gmx.de